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Linda Harking hat die Nachfolge von Martin Overbeck angetreten:Führungswechsel im Heinrich-Albertz-Haus

Der Wechsel an der Spitze des Caritas-Seniorenheims Heinrich-Albertz-Haus in Ahaus markiert einen neuen Abschnitt für die Einrichtung. Seit dem 1. Juli hat Linda Harking (35) die Leitung des Hauses inne. Zuvor hatte Martin Overbeck (53) das Haus 15 Jahre lang als Einrichtungsleiter geführt. Für beide ist dieser Wechsel eine wichtige persönliche und berufliche Entscheidung, die sie mit Überzeugung getroffen haben.
Blumengruß vom Vorgänger: Martin Overbeck hat die Leitung des Heinrich-Albertz-Hauses abgegeben. Linda Harking hat jetzt die Gesamtverantwortung inne.
Datum:
18. Sept. 2024
Von:
Christian Bödding

„Ich wollte die Leitung abgeben“, erklärt Martin Overbeck, der mit 18 Jahren als Zivildienstleistender in die Altenpflege startete. „Die Arbeit wurde mir zu bürokratisch. Es ging immer mehr um den Gesetzgeber, den Medizinischen Dienst, die Heimaufsicht. Ich habe gemerkt, dass ich lieber wieder direkt mit den Menschen arbeiten möchte, als ständig am Schreibtisch zu sitzen. Das ist nicht die Erfüllung für mich.“ Martin Overbeck bleibt dem Haus jedoch weiterhin erhalten und wird sich künftig vor allem im Sozialen Dienst und in der Pflege engagieren. „Ich freue mich darauf, wieder mehr Zeit mit den Bewohnern verbringen zu können.“ 

Herausforderungen

Linda Harking, die nun die Leitung übernommen hat, kennt das Heinrich-Albertz-Haus und die Aufgaben einer Führungskraft bereits sehr gut. Den Herausforderungen im Umgang mit dem Medizinischen Dienst und der Heimaufsicht stellt sie sich gerne. Seit 2004 ist sie beim Caritasverband Ahaus-Vreden. „Ich habe als Sonntagshilfe im Seniorenheim St. Friedrich in Wessum angefangen.“ Es folgten ein Jahrespraktikum, die Ausbildung zur Pflegefachkraft, die Weiterbildung zur Praxisanleitung und zur Wohnbereichsleitung. Nach der Elternzeit war sie Pflegedienstleitung und stellvertretende Hausleitung im Caritas-Seniorenheim Holthues Hoff in Ahaus. 

Nun hat Linda Harking für das Heinrich-Albertz-Haus die Gesamtverantwortung übernommen. Mit Blick auf die zunehmende Bürokratie in der Pflege kann ein langer Atem nicht schaden. „Natürlich ist viel Bürokratie dabei“, sagt sie, „aber ich liebe die Digitalisierung und glaube, dass uns das vieles erleichtern kann.“ Ihr Wunsch ist, dass auch alle Mitarbeitenden – um die 60 sind es – der Digitalisierung eine Chance geben. Unter den 37 Bewohnern sind so manche im Umgang mit Tablet und Alexa vertraut.

Beide sind sich einig, dass der persönliche Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen im Haus sehr wichtig sind. Auch die enge Anbindung an die lokale Gemeinschaft und die Zusammenarbeit mit Kitas und Kirchengemeinde sind beiden ein besonderes Anliegen. „Es ist großartig, was der soziale Dienst hier im Haus auf die Beine stellt“, lobt Linda Harking. „Ob Boccia im Schlosspark, Schützenfest-Besuche, kreative Ideen, Betreuungsangebote, hier passiert so viel Gutes, ich bin beeindruckt.“ Beim Ehrenamtsfrühstück sei sie „ganz toll“ empfangen worden.

Bitte weniger Bürokratie

Was die Zukunft der Pflege angeht, hoffen Martin Overbeck und Linda Harking auf eine Entlastung durch weniger Bürokratie – und damit mehr Zeit für die Menschen. „Es ist enorm, was an Anforderungen da ist“, sagt Linda Harking. „Ich hoffe, dass Pflegekräfte absehbar von der Bürokratie entlastet werden.“ Martin Overbeck ergänzt: „Ein alter Mensch, der in eine Einrichtung einzieht, hat nichts davon, dass es so viele Aktenordner über ihn gibt. Muss ich wirklich dokumentieren: „Bewohnerin die Möglichkeit gegeben, an die frische Luft zu kommen“, wenn ich mit ihr vor die Tür gegangen bin?“

Nach den ersten Wochen in ihrer neuen Rolle fühlt sich Linda Harking gut eingelebt. Auch wenn noch diverse Aufgaben vor ihr liegen, zum Beispiel sich in den Brandschutz einzuarbeiten. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt sie. „Ich habe noch keinen Tag meine Entscheidung bereut.“ Dem stimmt Martin Overbeck zu, auch er ist zufrieden mit seiner neuen Rolle im Heinrich-Albertz-Haus. 
Auch die Bewohner und Angehörigen haben sich schon daran gewöhnt, dass Martin Overbeck nicht mehr die Leitung innehat. „Es macht mir nichts aus, zu Angehörigen oder Bewohnern zu sagen: ‚Ich schaue, ob Frau Harking im Haus ist.‘ Kein Problem. Und wir verstehen uns gut.“ Linda Harking ergänzt: „Für den Neuanfang im Heinrich-Albertz-Haus konnte mir nichts Besseres passieren, als dass Martin hier im Haus ist. Wir sind mit unserer Zusammenarbeit sehr zufrieden.“