Zum Inhalt springen

Claudia Fleige ist Leiterin der Ambulanten Pflege in Legden:„Ich fühle mich total wohl hier“

Wenn Claudia Fleige über Legden spricht, dann weiß sie genau, wovon sie redet: „Ich komme aus Legden. Ich bin eine echte Poahlbürgerin.“ Das ist für die 42-Jährige ein großer Vorteil im Job. Claudia Fleige leitet seit Mitte vergangenen Jahres die Caritas Ambulante Pflege in Legden.
Claudia Fleige leitet die Caritas Ambulante Pflege in Legden.
Datum:
17. Feb. 2025
Von:
Christian Bödding

Ihre Laufbahn begann sie mit einer Ausbildung zur Altenpflegerin am Fachseminar in Wessum und im Altenwohnhaus St. Josef in Legden. „Ich war dann fünf Jahre in der ambulanten Pflege tätig, bevor ich meine zwei Kinder bekommen habe. Danach habe ich als Nachtwachenleitung gearbeitet.“ Doch der Nachtdienst entsprach nicht ihrem natürlichen Rhythmus. "Ich wechselte in den Tagdienst, aber das war einfach nicht meins", berichtet sie offen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem Altenheim, in dem die Arbeitsbedingungen nicht tragbar waren, entschied sie sich für die Tagespflege. „Ich brauche eine gesunde Art von Stress und den Kontakt zu Menschen. In der Tagespflege fehlte mir aber der enge Kontakt zu den Patienten und deren Angehörigen.“

Über eine Freundin kam dann wieder der Kontakt zum Caritasverband Ahaus-Vreden zustande – und die Möglichkeit, eine Leitungsfunktion in Legden wahrzunehmen. Die Entscheidung hat sie sich nicht leichtgemacht. „Ich musste erst mit mir selbst ins Gericht gehen, ob ich mir diese Verantwortung zutraue.“ Doch relativ schnell war ihr klar: Jetzt oder nie. „Ich habe meinen ganzen Lebensplan umgeworfen und mich beworben", erinnert sie sich. "Ich fühle mich total wohl hier. Ich bin Legdenerin, ich kenne viele Menschen, ich kann zur Arbeit laufen – es ist einfach perfekt.“ Bereits seit 2017 besitzt sie die Befähigung zur Pflegedienstleitung. „Ich musste mein Wissen nur noch ein wenig auffrischen.“

Verantwortung

In der Ambulanten Pflege bereitet ihr vor allem der enge Kontakt zu den Patienten Freude. „Viele kannte ich schon vorher, was den Einstieg erleichtert hat.“ Allerdings überraschte sie die administrative Komplexität. „Abrechnungstechnisch ist die ambulante Pflege deutlich komplexer als die Tagespflege“. Als Standortleiterin trägt Claudia Fleige vielfältige Verantwortung: „Ich erstelle Dienstpläne, betreue Kunden – kurz gesagt, ich bin Mädchen für alles. Und genau das gefällt mir.“ 

Auch Beratungen gehören zu ihrem Alltag. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie war für sie als zweifache Mutter ein entscheidender Aspekt. „Die Arbeitszeiten sind manchmal herausfordernd. Man muss sich nach den Patienten richten, manchmal spät abends noch einen Beratungstermin wahrnehmen. Aber das bekommen wir gut hin.“

Eine der größten Herausforderungen sieht Claudia Fleige darin, den Caritas-Standort in Legden bekannter zu machen. „Oft höre ich: ‚Wo ist denn das Caritas-Büro?' – dabei fahren viele tagtäglich daran vorbei." Ihr Ziel ist es, den Standort – mitten im Ort an der Hauptstraße – durch Qualität und gute Beratung zu festigen. "Ich möchte, dass sowohl unsere Patienten als auch unsere Mitarbeitenden zufrieden sind."

Aktuell besteht das Team der Ambulanten Pflege in Legden aus 16 Mitarbeitenden, einschließlich der Hauswirtschaftskräfte. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über Legden, Asbeck und die umliegenden Bauernschaften. „Wir sind bis Ramsberg unterwegs und teilen uns einige Gebiete mit Schöppingen", erklärt Claudia Fleige. Der Blick über den Tellerrand gehört für sie ebenso dazu, wie der Blick auf den Heimatort. „Ich freue mich auf die Zukunft und darauf, unseren Standort in Legden weiterzuentwickeln."