Zum Inhalt springen

GRB / Grenzland-Wäscherei:Meistertitel im Textilreiniger-Handwerk für Larissa Tornow

Larissa Tornow arbeitet in der Verwaltung unserer Grenzland Reha- und Betreuungs GmbH (GRB) – und hat kürzlich den Meistertitel im Textilreiniger-Handwerk erworben. Im Interview spricht sie über ihre Motivation, die Herausforderungen auf dem Weg zum Meisterbrief und darüber, wie das neue Wissen unserer Grenzland-Wäscherei und den Kunden zugutekommt.
Caritas-Vorstand und GRB-Geschäftsführer Hans-Peter Merzbach mit dem Meisterbrief für Larissa Tornow.  Die 26-Jährige wurde im Rahmen der Betriebsversammlung geehrt.
Datum:
15. Apr. 2025
Von:
Christian Bödding

Larissa, was hat dich motiviert, den Meistertitel im Textilreiniger-Handwerk zu machen?
Ich wollte mich stärker in die Grenzland Reha- und Betreuungs GmbH integrieren – besonders in den Bereich Wäscherei, der derzeit unser größter Geschäftsbereich ist. Da viele meiner Aufgaben mit der Wäscherei zu tun haben, wollte ich die Abläufe dahinter wirklich verstehen. Ich möchte den Kunden am Telefon erklären können, wie wir arbeiten, wo Fehler passieren können – und was genau „hinter der Hallentür“ passiert. Zudem haben wir im Rahmen der Zukunfts- und Nachfolgeplanung einen kleinen Fort- und Weiterbildungsplan für mich erstellt. Der Meistertitel war der erste Schritt auf diesem Weg.
 
Was bedeutet dir der Meistertitel – beruflich, aber auch persönlich?
Beruflich hat sich einiges verändert: Ich bin mittlerweile für die Reklamationsbearbeitung zuständig und betreue unter anderem Pflegeheime unseres Caritasverbandes als Kunden. Auch unsere Produktionsmitarbeitenden unterstütze ich nun bei fachlichen Fragen. Persönlich bedeutet mir der Meistertitel sehr viel. Ich bin stolz darauf, diese umfangreiche Weiterbildung geschafft zu haben – und das als einzige Teilnehmerin meines Kurses ohne vorherige Ausbildung im Textilreiniger-Handwerk.

Wo fand die Ausbildung statt und wie lief das Ganze ab?
Um den Meistertitel zu erhalten, muss man vier Teile abschließen. 
Teil 1: Fachpraktische Prüfung
Teil 2: Fachtheoretische Prüfung
Teil 3: Prüfung in betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Kenntnissen
Teil 4: Berufs- und arbeitspädagogische Prüfung

Teil 1 und 2 habe ich Anfang 2024 in der Nähe von Frankfurt absolviert. Acht intensive Wochen von montags bis samstags mit insgesamt 36 Prüfungen. Das war anstrengend, aber auch sehr spannend.  Themen waren zum Bespiel Dampferzeugung, Pressen, Mangeltechnik oder auch Kostenrechnung. Im fachpraktischen Teil ging es unter anderem ums Waschen, Mangeln und das korrekte Plätten von Rüschenblusen. Was leichter klingt, als es ist.

Teil 3 war etwas steiniger: Eine Anerkennung meiner Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement wurde leider abgelehnt und die Kurse bei der Handwerkskammer waren ausgebucht. Also habe ich die Prüfung auf eigene Faust vorbereitet – nach Feierabend und an den Wochenenden.  Ich habe viele Telefonate mit der Handwerkskammer geführt und musste mir Aussagen anhören wie: „Ohne Kurs besteht niemand die Prüfung“. Aber ich durfte an den vier Prüfungen, die zu diesem Teil des Meisters gehören, teilnehmen. Die Prüfungen erstreckten sich von August 2024 bis Januar 2025. Im Februar 2025 kam dann die erlösende Nachricht: bestanden!
Teil 4 konnte ich mir durch meinen Ausbilderschein anerkennen lassen. Insgesamt hat das Ganze etwa ein Jahr gedauert.

Gibt es ein Thema aus der Meisterausbildung, das du besonders spannend fandest?
Ja, die Themen Identifikation und Nachverfolgung von Textilien und die Detachur – also die gezielte Fleckentfernung. Letzteres wird bei uns derzeit noch nicht praktiziert, aber die Identifikation ist bei uns ein großes Zukunftsthema. Wir wollen unsere Leasingwäsche mit RFID-Chips ausstatten, um besser nachverfolgen zu können, wie viele Teile im Umlauf sind – wie viel Wäsche bei uns im Haus ist und bei welchen Kunden es vielleicht einen Überschuss gibt. Diese Technologie haben wir bereits bei einem unserer Kunden für die Berufsbekleidung eingeführt. Mithilfe eines Schleusensystems kann der Kunde nun nachvollziehen, wie oft welcher Mitarbeitende frische Wäsche abholt.   

Wie profitieren unsere Kunden konkret von deinem neuen Fachwissen?
Durch meine neuen Aufgaben im Reklamationsmanagement kann ich präziser einschätzen, warum ein Wäschestück „falsch“ gewaschen wurde – und was man dagegen tun kann. Gleichzeitig arbeite ich an der Optimierung interner Abläufe, um bestimmte Fehler in Zukunft zu vermeiden. 

Und zum Schluss: Wo wird der gerahmte Meisterbrief seinen Platz erhalten?
Direkt hinter meinem Schreibtisch – da hat er seinen Ehrenplatz.