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Pater Raju Peter unterstützt Projekte seiner Ordensgemeinschaft in Indien – Spende vom Caritasverband Ahaus-Vreden:Mit Bildung gegen Armut

Der Großteil der Bevölkerung Indiens lebt in ländlichen Gebieten mit sehr geringer Infrastruktur. Kastendiskriminierung, Arbeitslosigkeit, Armut, mangelnder Zugang zu Technologie, schlechte Bildungseinrichtungen, Korruption und unsichere finanzielle Stabilität sind Faktoren, die die ländliche Entwicklung behindern. Pater Raju Peter, der als Pastor in St. Vitus und St. Jakobus in Südlohn tätig ist, kennt die Verhältnisse in seinem Heimatland genau.
Die Vorstände Peter Schwack (l.) und Hans-Peter Merzbach (r.) überreichten einen symbolischen Scheck an Pater Raju Peter.
Datum:
25. Okt. 2023
Von:
Christian Bödding

Der Ordenspriester ist seit zehn Jahren in Deutschland und unterstützt von hier aus Projekte seiner Ordensgemeinschaft im Dorf Patharlapadu im Distrikt Khammam im indischen Bundesstaat Telangana. Eine kleine finanzielle Unterstützung gab es vor Kurzem vom Caritasverband Ahaus-Vreden. Die Vorstände Hans-Peter Merzbach und Peter Schwack überreichten auch im Namen von Vorstand Matthias Wittland an Pater Peter einen symbolischen Scheck in Höhe von 300 Euro. Ein Teil des Betrages stammt aus dem Verkauf von Kalendern. Mitarbeitende des Caritasverbandes Ahaus-Vreden hatten dazu Fotografien als Kalendermotive beigesteuert.

Bei der Scheckübergabe berichtete Pater Raju Peter über die von seinem Orden betriebene St.-Paul-School in Patharlapadu. Die Schule startete 2015 mit acht Kindern. „Aktuell sind es 200.“ Die Jungen und Mädchen wohnen im Umkreis von acht bis zehn Kilometern um Patharlapadu, die Schule erreichen sie mit einem Bus. Unterrichtet wird von der 1. bis zur 6. Klasse. „Die Jahrgänge sollen aber weiter aufgebaut werden, bis zur 10. Klasse“, erläutert Pater Peter. Zu den Unterrichtsfächern zählen vor allem Sprachen (Hindi, Englisch) sowie Mathematik und Biologie.

Die Spende des Caritasverbandes fließt in ein neues Projekt des Ordens: das St.-Paul-Tailoring-Center. Die Nähschule, auf dem Campus der St.-Paul-School, soll Mädchen, arbeitslosen Frauen und Alleinstehenden helfen, ihre finanzielle Situation (und die ihrer Familien) zu stärken. Junge Frauen blicken in Indien oft einer schwierigen Zukunft entgegen. Zwangsehen, häusliche Gewalt und sogar Mitgiftmorde sind für Mädchen in den unteren sozialen Schichten keine Seltenheit. Der Arbeitsmarkt ist ausgesprochen männlich dominiert, so dass ungelernte Frauen häufig ausgebeutet und kaum fair entlohnt werden.

Die Ordensgemeinschaft von Pater Peter möchte den Frauen mit dem Tailoring-Center eine sichere Zukunftsperspektive bieten. „Geplant ist, sie mit Hilfe erfahrener Mitarbeiter in der Schneiderkunst auszubilden. Durch das Nähen und den Verkauf von Kleidung sollen sie ihren Lebensunterhalt sichern.“ Doch bevor es so weit ist, muss die Nähschule mit Nähmaschinen und Mobiliar wie Tischen und Stühlen ausgestattet werden. Dabei ist der Orden auf Spenden angewiesen, mehrere zehntausend Euro werden noch benötigt. Anfang November wird Pater Raju Peter mit einer Reisegruppe aus Südlohn nach Indien fliegen, wo am 18. November zumindest schon das Gebäude der Nähschule eingeweiht wird. Der Pater hofft auf weitere Spenden, um die St.-Paul-School und die Nähschule ausbauen zu können. „Bildung ist alles.“


Wer den Aufbau der Nähschule unterstützen möchte, hier das Spendenkonto, Kontoinhaber: St. Paul Province of Heralds of Good News, IBAN: DE70 3606 0295 0030 9370 23, BIC: GENODED1BBE, Bank im Bistum Essen.